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Bereits im Jugendbereich findet auf nationaler wie auf internationaler Ebene eine Art „Wettbieten“ um Talente im Alter von 8-11 statt, also E bis D-Jugend.
Dies hat den Effekt seit einigen Jahren, das die Spieler immer jünger werden, die von einem heimischen Klub wechseln, weil ihnen erzählt wird, das sie in ein paar Jahren Profi werden können. Erkennbar auch die Steigerung der Ablöse, die für 15,16,17 jährige Spieler mittlerweile gezahlt wird.
Der Traum aller kleinen „Fussballhelden“. Sie alle wollen ein Messi, Müller oder CR7 werden. 7,8 oder mit 9 bekommen sie bereits genau mit, was Champions League bedeutet. Da wollen sie auch hin. Wenn sie Talent haben, ist das immer möglich. Aber neben Talent (Talentförderung) und Entwicklung (Talentmanagement) gehören auch alttägliche Themen wie Psychologie und Pädagogik dazu, eine Menge an Wissen und möglichst hohen positiven Anteil an Vertrauen gegenüber Fremden, Beratern und selbst dem Elternteil.
Doch nicht nur die Klubs bemühen sich darum, sehr junge „Talente“ immer früher zu verpflichten, sondern auch die Berater suchen ihre „künftigen“ Klienten. Der VDV-Geschäftsführert Baranowsky sagt dazu: „Jugendspieler benötigen nur in seltenen Fällen die Hilfe von Spielervermittlern, da viele Talente aus den Junioren-Bundesligen nur für wenig oder gar kein Geld am Ball sind. Die Vermittler stehen schon bei 12-Jährigen vor der Tür und gehen auch sonst kreative Wege, um an die Talente heranzukommen. Sie tarnen sich in den Eliteschulen des Fußballs als Hausmeister oder fahren in den Mannschaftshotels stundenlang Aufzug, um den Spielern dann irgendwann einen Umschlag mit ihrer Visitenkarte und einem Geldschein in die Hand drücken zu können“.
Entdeckung des Talents
Zufall ? Oder Kontiunität ?
Nur 3,5 Prozent aller Fußball-Talente der großen deutschen Klubs schaffen den Durchbruch. Wenn man dazu bedenkt, das der ausländische Anteil in den letzten Jahren gestiegen ist und weiter steigen wird, müsste man theoretisch die Anzahl von 11 auf 18 oder 19 Spielern erweitern, die gleichzeitig auf das Feld dürfen. Aber es bleibt bei 11, und die Plätze und deren Chancen verringern sich, sollte es bei der Qualität des derzeitigen Ausbildungsniveau bleiben. Das allerdings ist ein seperates Thema, die Ausbildung. Vor allem eine Berufsausbildung, und guter Schulabschluss, Studium, falls es mit der Fussballkarriere nicht funktioniert. Denn hier stehen die Chancen bei 97%, das sie eben nicht oberhalb der 3.Liga entsteht.
Durchhaltevermögen, Biss, Wille, Kraft, Denkweise, Selbstvertrauen. Wie können „Aussenstehende“ (Eltern mal ausgenommen) dies bei einem 9jährigen Bub überhaupt erkennen ?
Ein paar Spiele reichen nicht aus, ein paar Aktionen können durchaus erste Hinweise liefern, aber auch falsch interpretiert werden aufgrund der fehlenden Boebachtungskontinuität. Das Scouting wird moderner. Software, Datenbanken voll mit Daten, breit aufgestellte Scoutingteams, die die ganze Welt von oben bis in die kleinsten Ligen durchkämmen nach jungen Spielern zwischen 12,13 und 15. Die Spieler darüber sind im Grunde schon bekannt und besitzen teilweise schon gewisse Verträge bei entsprechenden Jugendmannschaften der größeren Klubs.
Richtiger Berater
Gescoutet wird bereits ab der E-teilweise gar F-Jugend. Die Kinder sind 5 bis 6, wenn Scouts ihre Väter ansprechen und ihnen ein Probetraining anbieten. Das war vor Jahren bereits so, nur ist es 2018 noch viel intensiver, härter. Noch mehr Konkurrenz, es geht um mehr Geld. Gerade in der teilweise hochbezahlten intransparenten Berater-Branche. Viele Spielerberater wollen am mittlerweile millionenschweren Fußballgeschäft mitverdienen, aber darunter sind auch einige unseriöse Typen. Seit dem 1.April 2015 gibt es keine Lizenzerhebung mehr. Jeder kann heutzutage schnell „Berater“ werden. Polizeiliches Führungszeugnis und 500 Euro pro Transferperiode an den DFB zahlen, fertig. Viele Klubmanager kritisieren die Einfachheit, diesen Job ausführen zu können.
Berater (u.a. Eltern) haben eine Verantwortung. Das klingt ähnlich wie bei der „Elternphase“ zwischen dem 9. und 13.Lebensjahr, ist für den eigentlichen Start der Karriere noch bedeutender als man denkt. Aber in dem Alter werden die jungen Fussballer bereits von Beratern aufgesucht. Beratung ist Begleitung. Eine Aussage, die in Stein gemeißelt werden sollte, aber viele noch nicht verstanden haben. Denn die Entwicklung und pädagogische und psychologische Aufmerksamkeit ist zunächst wichtiger als das Objekt „Fussballer“, also das Talent. Das Talent bleibt, aber der Kopf und das „Drumherum“ wie das Achten von Personen, das Verstehen der Ernährungslehre, dies muss sich (in Ruhe) entwickeln, sonst kann er das Talent später womöglich nicht mitnehmen. Leider werden viele Spieler nur nach dem „Talent“ gefiltert“, da man glaubt, dies reicht, um daraus einen gestandenden Bundesliga,-oder Premiere League-Profi machen zu können. Hier gilt daher eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Trainern, Eltern, Scouts, Beratern als jemals zuvor.
Ausrüsterverträge wie z.B. von NIKE schon mit 14,15,16 sind bereits im Trend. Das liegt daran, das auch die Medien sich immer tiefer in die sehr junge Talentwerkstatt bewegen und von dort berichten. Hier beginnt plötzlich das „Öffentliche prominente Leben“. Zwar noch zunächst übersichtlich, aber von heute auf morgen kann es „europäisch“ werden, siehe z.B. Renato Sanches, deren Karriere beim FC Bayern nach der EM 2016 überhaupt nicht einfacher geworden ist.
Austiegsklauseln sind auch immer wieder ein Thema. Nicht altersabhängig, aber fast schon überall eine gewisse „Regel“ bei Verhandlungen. Nicht nur bei Ü21-Spielern. Für den Ausbildungsklub oft ein Nachteil hinsichtlich des Spielerabschieds, für andere wirtschaftlich ein Vorteil. FC Bayern-CEO Karl Heinz Rummenigge:„Das ist sicherlich ein Vorteil“, schließlich könne der Spieler so „zu jedem Zeitpunkt“ losgeeist werden.“ Das ist aber nicht immer so ganz einfach, denn gerade in Spanien sind die Summen in diesen Klauseln extrem hoch. Rekord natürlich die 222 Mio von Neymar damals von Barca zu Parsi St Germain. Ausstiegsklauseln sind in Spanien im Arbeitsrecht gar verankert. Selbst Klasse-2-Spieler wie im Sommer 2019 Mike van Beijnen, der vom niederländischen Klub NAC Breda zu Barca wechselte, besitzt eine Ausstiegsklausel von 100 Mio Euro. Ob sie je gezahlt wird, ist eine ganz andere Sache.
Talenttransfer
Talente werden mittlerweile nicht mehr regional, national, sondern international transferiert. Oft Wohnungswechsel von tausenden von Kilometern. Martin Ödegaard wechselte 2015 als 16jähriger aus Norwegen zu Real Madrid. Christian Pulisic verließ mit 16 Pennsylvania (USA) Richtung BVB, also 6000 km. Neues Land, neue Sprache, neue kulturelle Denkweise. Daneben Schulpflicht und hartes Training im neuen Klub.
Auch die Ablösesummen werden wie Kilometer größer. Sechsstellig ? Siebenstellig ? Mittlerweile sind Klubs wie RB Leipzig bereit, etwas über 10 Mio Euro zu investieren für unter 18jährige Talente. Die AS Monaco bezahlte 2018 rund 21 Mio Euro an den FC Genua für Pietro Pellegri, damals auch gerade noch 16 Jahre alt. Zudem kann es sich unglaublich finanziell lohnen: Pulisic kam ablösefrei zum BVB im Februar 2015. Im Transferfenster 19/20 bezahlte der FC Chelsea 64 Mio Euro für den jungen US-Amerikaner. Bedeutet: Nachwuchsarbeit perfekt ausgeführt. Für Pulisic ging damit ein Traum in Erfüllung. Diesen Traum leben sehr viele junge Teenager, aber nur wenige (3,5%) wache aus diesem immer wieder schönen Traum auf.
Zukunft und Nachhaltigkeit
Viele Talente riskieren und probieren viele Vereine in kurzer Zeit aus, weil sie glauben, irgendwann zu Ruhm und Ehre zu kommen. Thomas Hitzlsperger (ehemaliger Spieler Nationalef und VfB Stuttgart, jetzt Direktor des Nachwuchsleistungszentrums“): „Mir ist es wichtig, dass wir die jungen Menschen beim „Erwachsenwerden“ so begleiten, dass sie ein erfolgreiches Leben führen können, das sich nicht ausschließlich über Fußball definiert. Ich habe selbst 11 Jahre in einem Nachwuchsleistungszentrum verbracht und blicke voller Dankbarkeit zurück. Der Durchbruch zum Profi ist mir nicht nur deswegen gelungen, weil ich fest schießen konnte, sondern weil ich sehr gute Jugendtrainer hatte, die mich in allen Lebensbereichen gefördert und gefordert haben.“ Zum Thema Nachhaltigkeit sagt er aber auch:“Der Drang der Eltern (sind oft Durchschnittsverdiener), der Berater (besorgt schon früh erste Schuhverträge), in ihrem Sohn oder ihrem Klienten auch eine Wertanlage zu sehen, ist manchmal beängstigend. Die Risikobereitschaft ist deutlich gestiegen. Für manche Jugendliche, deren Familien und Wegbegleiter ist Geld aber ein starker Antrieb. Sie verstehen nicht, dass sie vielleicht erstmal verzichten müssen, wenn sie eine gute Ausbildung genießen wollen.“
Probleme Anfangsphase