Schnelligkeit

Schnelligkeit

Die Schnelligkeit läßt sich einmal in körperliche Schnelligkeit und einmal in gedankliche Schnelligkeit unterteilen. Ich möchte in diesem Artikel mich jedoch nur auf die Konditionelle Schnelligkeit beschränken, oder sprich körperliche Schnelligkeit.Mit körperlicher Schnelligkeit werden im Fussball hauptsächlich Sprints und die schnelle Ausführungen von z.B. einem Torschuss gemeint. Sprints lassen sich in Form von Intervalltraining trainieren. Man macht z.B. 10 Sprints über 50 Meter mit jeweils 2 Minuten Pause zwischen den Wiederholungen. Zusätzlich kann man durch Sprinten in einem Hütchenparcourt schnelle Richtungsänderungen trainieren. Man kann die Übungen immer komplexer werden lassen und auch mit Techniken verbinden. Ein Beispiel wäre ein Sprint um zwei Hütchen mit anschließenden Torschuss. Über FT und ST Fasern haben wir ja schon bei der Kraft gesprochen.

Allerdings verbessert man nicht die Schnelligkeit, sondern routiniert lediglich die Koordination, was dann im Wettkampf übertragen werden sollte aufgrund des Wiedererkennungswert.

Ohne ein spezielles Training ist eine Verbesserung der Sprintfähigkeit nicht möglich. Nur durch viele Sprints schon gar nicht.

Interessant ist die Methode der sogenannten „Tiefen Kniebeuge“, die die Sprintfähigkeit und der Leistung durchaus erhöhen kann.

Weitere sehr interessante Informationen gibt es hier:
http://www.bdfl.de/assets/files/pdfDokumente/ITK_2010/Allmann.pdf

Vergleiche im Bereich „Schnelligkeit“ – 10/20/30m – B-Jgd bis 1.BL –

B-Junioren  –   (U15/U16)
10m (1,8 sek)   –  20m (3,13 sek)   –   30m (4,34 sek)
A-Junioren     –   (U18/U19)
1,71                        2,99                        4,17
Verbandsliga –
1,75                        3,03                        4,20
2.Bundesliga –
1,69                         2,95                        4,10
1.Bundesliga –
1,65                         2,90                        4,04
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Schnellster
Bundesligaspieler –
0,99  Alphonso Davies (Saison 2019/20, Bundesligarekord)
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Stand:  2004 – 2006 (Messungen damals erfolgt) –
Quelle: Horst Allmann/Prof. Wilfried Kindermann

 

Wie wichtig sind solche Messungen und deren Erkenntnissen ?

Ein Auszug aus einer detaillierten Messung zweier Spieler eines Mannschaftsteils:

Spieler A  – Strecke 20m  > 2,88 sek  > Laktat nach 3 Sprints (5,2)  > Schwelle (m/s) (4,2)
Spieler B  –                        >     2,96    >                    8,5                     >          3,65
Abstand A von B nach 10m:  1,5m   20m:  2m   30m: 3m

 

Schnelligkeits-Training

“Lauf doch schneller”, so der Trainer zum Spieler. Diese Anweisung dürfte einer der berühmtesten Anweisungen eines Trainers sein. Aber mal die Frage in den Raum gestellt:WIE WIRD DER SPIELER SCHNELLER ?

Dazu gibt es unzählige Ansichten, die oft nicht das gewünschte Ergebnis bringt, wenn man es wissenschaftlich betrachtet. Grundsätzlich gab es die Annahme, das ein Spieler, je mehr er Sprints durchführt, seine Schnelligkeit verbessert. Dem ist, wissenschaftlich erwiesen, nicht so.

Es wurden zum Beispiel Untersuchungen durchgeführt, wo Spieler 6-8 Wochen genau diese Variante durchführten. 5x15m, 5x30m in verschiedenen Wochenintervalle.
Das Ergebnis: KEINE VERBESSERUNG.

Eher kann man von einer Schnelligkeitsstagnation sprechen, was im Wettkampf quasi keinen Vorteil erbringt und im schlimmsten Fall ein wichtiges Sprintduell über Sieg oder Niederlage entscheiden kann und Millionen kosten könnte.

Die Steigerung der Ausdauer (Kraft, Grundlagenausdauer) kann bis zu 90% gesteigert werden. Die Schnelligkeit (Bereich Sprints) kann lediglich maximal 20% gesteigert werden, je nach Stand des Leistungsniveaus. Bereits schnelle Spieler können ggf. nur 5% schneller werden durch Spezialtraining.

Hier zwei wissenschaftliche Dokus zum Thema Training der Schnelligkeit:
http://pxs32.webserver.pixxys.de/cms/files/methoden_sprinttraining.pdf

http://www.bdfl.de/assets/files/pdfDokumente/ITK_2010/Allmann.pdf

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