Humankapital & Karriere

Humankapital bedeutet Arbeitsvermögen, Gesamtheit der wirtschaftlich verwertbaren Fähigkeiten, Kenntnisse und Verhaltensweisen von Personen oder Personengruppen.

Für einen Fußballer bedeutet dies viel Arbeit außerhalb der 90 Minuten.

Humankapital bedeutet Arbeitsvermögen, Gesamtheit der wirtschaftlich verwertbaren Fähigkeiten, Kenntnisse und Verhaltensweisen von Personen oder Personengruppen. Grundsätzlich ist der Begriff des „Human Capital Management“. Im Internet gibt es zahlreiche (oft englischsprachige) pdf-Dokumente zum studieren. Was gibt es da kurz zusammenzufassen ?

„HCM“ kann man in Verbindung setzen mit dem vorrangigen Thema für das Unternehmen, der Allokation. Dies bedeutet die perfekt mögliche realisierbare Verteilung und Nutzung der Ressourcen (Produktionsfaktoren), welche sind: Arbeit, Kapital, Boden. Ein gestandendener Klub, der ein mittelstädnisches Unternehmen gleicht, muss sich die gleichen Fragen wie ein Unternehmen auf anderen Märkten.

WELCHE Ziele sollen erreicht werden ?
WIE können die knappen Güter (Spieler) möglichst „effizient“ eingesetzt werden ?
WIEVIEL Güter sind für einen bestimmten Zeitraum (Saison/Vertragslaufzeiten) verfügbar und was kosten sie ?
WIE verhält sich der Verbauchermarkt (Fans) gegenüber den jeweiligen „Unternehmensergebnissen“, also Sieg, Remis, Niederlage, ein Ausscheiden aus einem Wettbewerb.

Dementsprechend gegenüber steht das „HCM“, das aufzeigt, ob ein Klub eine gesunde Balance besitzt zu Umsatz, Kosten, Kapitalnutzung (Spieler, Trainer, Betreuer, Scouting, Analytic)
Spieler sind ein Human Capital, was oft unterschätzt wird. Es wird ein Spieler gesehen, der 90 Minuten gegen den Ball tritt, dann entweder bejubelt oder sozial-medial kritisch teilweise vernichtet wird. Der „normale“ Fan, der gleichzeitig Verbaucher ist, betrachtet lediglich die kleine Oberfläche eines gigantischen Marktes.

Humankapital – Definition
Der Begriff Humankapital vereint den Begriff „human“, der einen Bezug zum Menschen und zu dessen individuellen Bedingungen und Fähigkeiten herstellt, mit dem Begriff
„Kapital“, der auf einen Vermögenswert hinweist. (Vgl. Becker 1993, S.15f)

Die OECD (wikipedia)
definiert Humankapital als „the knowledge, skills and competences and other attributes embodied in individuals that are relevant to economic activity.”
(OECD: Human Capital Investment: An International Comparison, Organisation for economic
cooperation and Development. Paris, 1998. S.9)
Es ist also als eine Zusammenfassung all der Fähigkeiten, Kompetenzen, Kenntnisse und Attribute, die ein Individuum (Spieler) besitzt, sofern diese eine wirtschaftliche Relevanz (Umsatz des Klubs) haben.

Bosman-Urteil
Nach der erfolgreichen Klage des damaligen belgischen Spielers Jean-Marc Bosman (1995) begann der Fußball, so richtig in die Wirtschaft einzutreten. Zwar waren schon zuvor englische Klubs oder auch die Vorläufer aus dem US-Sport (Baseball, Basketball, American Football) mit den Zweigen verknüpft, so begann schon Uli Hoeneß 1979 als Bayern-Manager mit Überlegungen, die Wirtschaft und Märkte mit dem Fußball enger zu verbinden und im Grunde „abhängig“ zu machen. Mehr Interesse, dadurch mehr Sponsoring, dadurch mehr Gehalt für Spieler. 2022 kamen nach 40 Jahren Merchandising, TV-Gelder für unterschiedliche Wettbewerbe, Ablösesummen, Sommer-Klubtouren in die USA, Investoren aus China und Nahost dazu. Zudem ist Fußball via Internet überall auf dem Globus zu betrachten und Emotionen und der Abbau von gesellschaftlichen Alltagsproblemen möglich.

Ablösesummen vs Marktwerte

Natürlich sind Portale wie transfermarkt.de insofern „hilfreich“, um einen vagen Überblick zu bekommen, welcher Spieler mit welchen Marktwertansätzen und Vertragslaufzeiten (mögliche Ablösesumme) gekoppelt ist. Allerdings ist der Marktwert, also der „grobe“ Begriff für „Human Capital Management“ nur eben ein kleiner Ansatz, mit denen die Klubs nichts anfangen werden. Hier kommt z.B. die „Saarbrücker Formel“ ins Spiel. Ein Artikel wie dieser hier zeigt, wie komplex der offizielle Ansatz einer HCM-Bewertung sein kann.
http://1v.com/wp-content/uploads/2018/06/scholz_02_2005_pm.pdf

Weitere Info zur Formel: https://www.marktundmittelstand.de/fileadmin/PDF/PDFs_fuer_Artikel/Humankapital_messen_mit_Saarbruecker_Formel_MuM.pdf

Welche Methodik ein Klub anwendet, bleibt ihm am Ende überlassen, ebenso das Scouting oder die Entwicklung eines Talents. Alles liegt in seiner eigenen Hand.
Ein recht gute Dissertation zum Thema „Humankapital im Fußball“ bietet diese hier als Abschluss des Artikels. Wer mehr dazu wissen will, im Internet ein paar Stunden oder Tage recherchieren.

https://monami.hs-mittweida.de/frontdoor/deliver/index/docId/4295/file/Bachelorarbeit_Endfassung.pdf

Siehe auch das Thema „Immaterielles Spielervermögen“.