Zuletzt hatten (nur in Deutschland) bestimmte Gehaltsforderungen im Fußball für Aufsehen gefordert. Nichts neues eigentlich, aber immer wieder ein medialer Hingucker. Dabei ist es eine völlig normale Denkweise. Sie betrifft den Alltag, den kleinsten Arbeitnehmer. Nur mit weniger Nullen am Ende.
Eines vorweg: Die Millionen können selbst Fußballer nicht mit in den Tod nehmen. Einzig als Erbe für die Nachkommen mehr als interessant. Aber es kommt eine große Verantwortung auf die Nachkommen zu, denn mal eben 200 Mio zu verwalten und die Leute, die gerne damit selbst ein Vermögen machen wollen, sind fernzuhalten. So lang, bis man das Erbe am Ende selbst aufgebraucht hat, aus welchen Gründen auch immer.
Doch zurück zum lebenden Objekt, dem Fußballer, sagen wir, einem Spieler bei Bayern, zwei bei Chelsea.
Der von Bayern verlängerte nach internen „Problemen“ seinen Vertrag nicht, wechselt nun zum ungeliebten Konkurrenten. Dies erzürnt die Bayern-Fans, läßt die Klickzahlen der Sportmedien in die Höhe schrauben.
Was ist aber eigentlich passiert ?
Ein Mensch braucht Veränderungen, er benötigt während des Jobs eine gewisse Wertschätzung seiner Person, in Verbindung seines Willens und seiner Arbeitskraft, verbunden mit dem „Humancapital“. Ein wichtiger Baustein auf dem „echten“ Transfermarkt, nicht die Spielereien bei tm. Das Portal dient lediglich als vage Prüfstelle für Vereine und Berater, selbst für Spieler, aber das war es dann auch schon.
Hier kommt die Marktwertanalyse ins Spiel. Was ist dieses „Humancapital“ wert, was ich darstelle auf dem riesigen Transfermarkt ? Vereine rechnen dieses Kapital als „immaterielle Vermögensgegenstände“ in die Bilanz ein.
Das ist notwendig, weil ein Mensch normalerweise nicht als reines Arbeitstier wie früher bei den Sklaven angesehen werden dürfen. Daher diese Umwandlung vor einigen Jahren.
Der Bayernspieler checkte seinen Marktwert ab, wie jeder Spieler es seinem Berater in Auftrag gibt. Der stellt fest, das er so und soviel verdienen müsste und im Vergleich zu seinem Mitspieler auf der gleichen Position nur die Hälfte kassiert, obwohl er länger und erfahrener (z.CL) ist. Der Marktwert erhöhte sich international auch entsprechend. Mit diesen Informationen geht man in die Verhandlungen hinein. Ein bestimmtes Gehalt plus evtl. Boni wird angeboten, der Verein sagt ja oder bietet eine Alternative an. Allerdings spielen eben auch wertschätzende Dinge eine wesentliche Rolle. Denn Geld ist nicht wie Fans immer glauben, alles. Das Geld sagt den aktuellen Marktwert aus, aber oft ist ein Spieler unzufrieden, leer, will neue Titel aber mal bei anderen Klubs holen, zu einem bestimmten Klub, zu einem bestimmten Trainer (falls dieser nicht dann plötzlich entlassen wird, denn das passiert schneller als man glaubt, dadurch sind viele Karrieren ins Wanken geraten).
Die beiden Chelsea-Spieler taten dasselbe.
Am Ende redet man mit Berater, Eltern, Geschwister, Freunden, dem einen oder anderen vertrauten Funktionär, der Putzfrau möglicherweise, wer weiß das schon. Mit der Presse eher weniger, denn dann kommt nämlich alles raus, das soll es nicht, es sei denn, der Berater gibt bewusst „etwas“ Futter, falls man mit mehreren Klubs verhandelt, die dann eben wie Bayern ein Angebot haben, oder nachbessern, oder sie sagen wie beim Pokern: FOLD.