Fußballökonomie ist Teil der Sportökonomie. Aber was ist eigentlich die Ökonomie. Dies sollten wir zunächst klären, damit wir ein Grundverständnis für weitere Teilbereiche bekommen.
Hier Links, um die Grundlagen schnell zu verstehen (Um tiefer zu gehen, empfehle ich natürlich Fachliteratur)
https://www.bwl-lexikon.de/wiki/oekonomie/
https://studyflix.de/wirtschaft/oekonomie-2905
https://www.rechnungswesen-verstehen.de/lexikon/oekonomie.php
Durchgearbeitet ? Ok.
Dann gehen wir nun weiter zur Sportökonomie. Dort werden wir tiefer in die Materie gehen inkl. Links zu Fachseiten.
Was ist die Sportökonomie ?
Unter Sportökonomie wird die wissenschaftliche Anwendung von volkswirtschaftlichen sowie betriebswirtschaftlichen Instrumenten auf einzelne Sportbereiche verstanden. (wikipedia) Sportökonomie ist eine Wissenschaft, die die ökonomischen Aspekte des Sports untersucht.
Spezieller Link: https://www.sportmarketing-sponsoring.biz/blog/sportoekonomie/sportoekonomie-sportoekonom/
Anwendungsbereiche der Sportökonomie:
- Finanzierung
- Rechnungswesen
- Investition
- Organisation
- Beschaffung
- Produktion
- Marketing
- Sponsoring
- Mitglieder
Mit dem Sport Fußball hat es anscheinend zunächst keine Verbindung. Lediglich Mitglieder (Fans) und Sponsoring (z.B.Bandenwerbung) rücken bei jedem Spiel deutlich in den Fokus. Alles andere drumherum, selbst die Spieler, sind ein Produkt von den restlichen Problembereichen. Nur Fans und ein paar Sponsoren reichen schon seit 50 Jahren nicht mehr aus, um den Fußball jenseits der Oberliga fit zu halten. Das ist einerseits tragisch für die klassische Tradition, aber so ist nun mal die Entwicklung gewesen. Das Ergebnis: Der Fußball ist einer der global stärksten Wirtschaftsnetzwerke, die man sich vorstellen kann.
Betrachten wir den Punkt „Produktion“. Zuvor die „Beschaffung“ (Scouting) der Spieler, die nun fachlich „ausgebildet“ werden. Sogenanntes „Humankapital“ soll „produziert“ werden. Dieses Kapital bildet später das „immaterielle Spielervermögen“, allerdings nur bei Klubs, die ihre Profiteams „ausgegliedert“ haben in eine GmbH&CoKG oder AG. Beispiele hier sind Borussia Dortmund oder Bayern München. Nicht ausgegliedert: SC Freiburg, Mainz 05 und Schalke 04.
Die „Organisation“ kennt man vom klassischen Unternehmen her:
https://www.unternehmerlexikon.de/unternehmensorganisation/
Umsätze wie „Ablösesummen“
Nicht nur Mitgliedsbeiträge, Dauerkarten, Tagestickets sowie Merchandising generieren neben Sponsoring Umsatz, sondern auch ggf. Ablösesummen, sofern Spieler vorzeitig aus dem befristeten Vertragsverhältnis (max. 5 Jahre bei Profis) herausgekauft werden können (nach entsprechenden Verhandlungen der Klubs/Spieler).
Zusätzlich ermöglichen sogenannte Ausstiegsklauseln dem Spieler einen vorzeitigen Vereinswechsel für eine vorher festgelegte Ablösesumme. Die Ausstiegsklausel stellt eine sogenannte „Absicherung“ für „getätigte Human-kapitalinvestitionen“ dar und erhöht zum anderen Wechselmobilität der Spieler. Bei einem entsprechenden Angebot eines anderen Clubs kann der Spieler trotz des laufenden Vertrages den aktuellen Verein ohne dessen Zustimmung zu einer vertraglich zuvor festgeschriebenen Ablösesumme verlassen.
Hier spielt der mikroökonomische Begriff „Wertgrenzprodukt“ (Hauptbegriff Grenzprodukt) eine wesentliche Rolle. Jeder Spieler hat einen Wert (nicht vergleichbar mit Marktwerten bei transfermarkt.de). Genauer: Die Wertschöpfung des Spielers muss Lohnkosten und Kaufsumme (Ablösesumme) mindestens abdecken.
Grundsätzlich besteht ein Bezug zwischen der Gehaltshöhe und dem erwarteten sportlichen und damit auch ökonomischen Beitrag des Spielers. Damit entspricht die Entlohnung dem Wertgrenzprodukt. Daher orientiert sich die Höhe der Ablösesumme an der Differenz zwischen Wertgrenzprodukt und Entlohnung des Profis.
Die Ablösesumme muss den Verkaufsklub für die entgehenden Erträge (die dieser Spieler anteilig hat) mindestens entschädigen. Demzufolge kommt ein Transfer nur zustande, wenn der Spieler beim Kaufklub eine „höhere Wertschöpfung“ erzielen kann als beim Verkaufsklub. Lohn/Gehalt liegen bei einer positivem Ablösesumme eher unterhalb seines Wertgrenzproduktes. Die Differenz zwischen Entlohnung und Wertgrenzprodukt beim Verkaufsklub ist die Untergrenze der Ablösesumme. Die Obergrenze ergibt sich aus Differenz des Wertgrenzproduktes sowie vereinbarter Entlohnung beim Kaufklub.
FAZIT
Weitere Begriffe sollten daher genauer recherchiert werden und verstanden werden: Grenzertrag, Grenzprodukt, Wertgrenzprodukt.
Es gibt einige Literatur über Sportökonomie sowie Artikel und Dissertationen speziell im Bereich Fußball. Daran erkennt man deutlich, das es sich hier hierbei um wissenschaftliche Kenntnisse und Erkenntnisse handelt. Nur transfermarkt.de oder Sportbild/Kicker wird nie ausreichen, um die komplexe Struktur des Wirtschaftsfaktors Fußball zu verstehen.