Du bist toll, du bist technisch genial, auch dein Charakter ist ist cool, selbst wenn nicht, kann man dir den Ball geben und du lässt ihn tanzen auf den Fußspitzen. Aber das Spielsystem…es ist dein Gegner…weil es nicht…vorhanden ist.
„Spieler und Spielsystem und umgekehrt. Eine Ehe, eine Beziehung, die unbedingt funktionieren muss.“
Einer dieser Spieler ist Philippe Coutinho (27).
Eigentlich ein Supertechniker, ein Künstler auf engstem Raum, wie man so im fusballischen Volksmund es ausdrückt, der den finalen Pass flach und sehr schnell spielen kann. Darum wird er auch sofort attackiert. Schneller als ihm lieb ist. Er müsste eben einen „Mitspieler“ haben. Aber es bildet das System oft nicht.
Aber er ist kein Außenspieler, für die aktuellen Systeme nicht zu verwenden, dafür zu langsam im Antritt, braucht zu lang, um auch Höchsttempo zu kommen, dafür aber gewieft oft als „falscher 9er“ plötzlich im Strafraum und 5er aufzutauchen und einzunetzen.
Solchen Spieler fehlt aber derzeit eben das richtige System auf dem Fussballmarkt. Aktuell ist der Trend: Aussen Aussen Aussen. Bei Bayern Flanken Flanken Flanken. Selbst bei Manchester City unter Guardiola wird über einem Jahr nur „Aussen“ gedacht. Weil der Nachwuchsbereich sie „produziere“ in den letzten Jahren, so ein Insider des englischen Nachwuchsfussball.
Ein anderes vorteilhaftes Beispiel: Früher noch ein James (war auch ausgeliehen, nicht gekauft worden später), Müller, Thiago, aber auch Coutinho. Es sind Spieler, die zwischen statischen leichten Systemen hängen. Es sind Spieler, die in kleinen vielen Zonen enorm wirken, aber dazu immer wieder Mitspieler benötigen, damit sie „aktiviert“ werden. Dazu müssen „Verbindungslinien“ geschaffen werden. Zu den Aussen, zu den 9ern, zu Spielern, die z.B. in einem Bogenlauf sich anbieten im freiwerdenden Raum (der aber erst frei werden muss). Das Angriffssystem wird plötzlich komplex, das Passtempo, Passpräzision, Konzentration, Spielintelligenz muss umgehend erhöht werden. Das Verständnis zudem miteinander (Verbindungslinie). Spieler wie Götze sind versunken mittlerweile, weil das Spiel kaum noch elegant und schnell durch das Zentrum oder wenigstens Halbfeld vollzogen wird. Gesucht wird nur noch durch das schnelle Umschaltspiel ab Mittelfeld Spieler wie ein Timo Werner, ein Mbappe, ein schneller Aussenverteidiger wie Davies oder Hakimi, die eigentlich kaum noch verteidigen sollen, nur noch sporadisch, in den vielleicht 20-25% Ballbesitz des Gegners.
Gibt es wenig Trainer, die den Beginn des Angriffs gezielt aus dem tiefen Zentrum lieben und gestalten, wird es schwer für solche Spieler. Bei Barca spielt deshalb Messi immer wieder eine ähnliche Position „weltklasse“, weil das richtige System für den Argentinier niemals geändert wurde.
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