Eine fette Schlagzeile, ein Zitat, ein Hammer-Wort. Viel Text, wenig Information. Als Aufsatz in einem Deutschunterricht sicherlich mangelhaft bis ungenügend. In der Medienlandschaft (oft Mainstream, oder in der sehr Negativen Sichtweise „Lügenpresse“ genannt) das Standardformat für die Informationsbasis für den Leser. Im Sport bzw. Fußball, die Fans.
Gerade der Bereich „Transfergerüchte“ polarisiert die Fans mittlerweile Stunden am Tag. Wer wechselt, wann wechselt er ?
In München und ganz FCB-Deutschland warten sie auf Leroy Sane. Vor seiner Möglichkeit des Transfers tauchten davor auf Namen wie Hudson-Odoi, Niklas Pepe, Paulo Dybala, Antoine Griezmann, Gareth Bale, Hakim Ziyech, Kai Havertz, Alexander Nübel. Ja selbst Mourinho als möglicherweise Kovac-Nachfolger kam nach seiner Deutsch-Lern-Bekenntnis ganz schnell in die Gerüchteküche.
Aus dem kleinsten Zitat wird eine Schlagzeile gemacht, ob sie wahr und wichtig ist, spielt eigentlich keine Rolle. Hauptsache die vielen Klicks pro Tag sind da, damit sich Sportanbieter wie sport1, spox, 90min, sportbuzzer und natürlich die BIGS-Mainstreammedien wie BILD, Kicker, Sportbild eine goldene Textnase verdienen.
Im Social Media geht es drunter und drüber wie im Dschungel. Clickbaiting pur. Es wird kommentiert (oft beleidigt und belanglose Einzeiler), geliked (für beleidigende Sätze, die man aber ganz toll findet), geteilt, wie ein Taschentuch mit Grippevirus zum weiteren Gebrauch. Wahnsinn pur.
Der Fan wird gesteuert, manipuliert, medialisiert. Er glaubt jede Zahl, jede Aussage. Er glaubt, der Fußball wäre so einfach, das ein Transfer nur einen Tag dauert. Warum dauert es solange ? Sane, sag doch einfach: „Ja, ich komme gleich, bin gleich da“.
Plötzlich ein Zwischenruf von sport1 oder BILD: “Nein, der Wechsel verzögert sich, warum weiß aber keiner, aber man vermutet dies und das. Einen Tag dementiert der FC Bayern, der möglicherweise selbst eine Finte gelegt hat, denn genügend Mitarbeiter haben sie ja, gerade für den Bereich „PR“, wo es darum geht, die Medien ebenfalls zu steuern, um immer im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Die arme Sau ist eben nicht nur der Spieler oder der Trainer, der durch das Dorf getrieben wird, sondern auch der Fan. Er verbringt Stunden damit, unwichtiges zu lesen, anstatt selbst zu recherchieren. Denn die Journalisten haben dafür auch kein Zeit mehr, denn sie müssen immer sofort überlegen: Welches Fressen servier ich in der nächsten Stunde ?