Irgendwie roch es dann zuletzt sehr nach Julian Nagelsmann. Ein junger Trainer, mit 33 Jahren schon einiges an Erfahrungen gesammelt. Von der Jugend (Co seit 2008) bis zum Halbfinale der Champions League mit RB Leipzig (0:3 gegen PSG). Eigentlich ein zauberhaftes Trainermärchen mit fast gigantischem Erfolg. Dies sogar ohne FC Bayern München fast geschehen. Nun gut, zur Aktualität im Frühjahr 2021.
Ab 1.7.21 übernimmt der ehemalige Co-Trainer aus dem Jahre 2008 den deutschen Rekordmeister FC Bayern München mit all seinem Stars wie Thomas Müller, Robert Lewandowski, Joshua Kimmich etc. etc. etc.
Die Frage, die gestellt wird: Hat er diese Autorität, als 33jähriger…nun ja, kann etwas holprig werden. Fragen sie bei Niko Kovac nach und sein Problem mit Thomas Müller. Bei Nagelsmann könnte es helfen, da er ein waschechter Oberbayer ist, als Junior bei 1859+1 spielte (vielleicht nur der einzige Haken…). Er kennt und versteht somit die bayerische Kultur und Mentalität. Ein nicht ganz unwesentlich wichtiger Aspekt, den man ja nicht vergessen sollte.
Nächste Frage wäre dann wie meistens bei neuen Trainern, die Taktikfrage, welches Spielsystem. Er wechselt gerne immer mal zwischen 3er und 4er-Kette.
Beispiele:
04.11.2020 Gruppenphase CL gg PSG beim 2:1 mit einem 3-4-2-1, am 24.11.2020 mit einem 4-2-3-1 knapp 0:1 verloren.
Am 5.12.2020 mit einem 4-3-3 holte er in München ein starkes 3:3, aber bei der Halbfinal-Niederlage in Lissabon 0:3 gegen PSG mit einem 4-1-4-1.
Nagelsmann, so lernt man aus den bisherigen Spielen, passt sich gern im Detail am Gegner und deren Stärke im taktisch positionellen Bereich an. Daher muss man feststellen: Die letzten beiden Saison waren mit 89 Spielen, 54 Siegen, 22 Remis und 19 Niederlagen (2,04 Pkt/Spiel) für einen 33jährigen immer noch längs nicht ausgewachsenen jungen Coach schon recht beeindruckend.
Ich selbst stehe ja für diese Art und Weise, vielfältig die Spielsysteme anzupassen und nicht immer stur immer das gleiche nervige System durchzusetzen. Was nicht heißen muss, das es Erfolg bringen muss, das ständige Wechseln.
Die nächste Frage wird sein, ob es von den Spielern gewünscht und akzeptiert wird.
Denn Rotation in der Regelmäßigkeit wäre und muss die Folge dann sein, worin klar dann die Vorteile für die Jugendspieler wäre oder bisherige Mitläufer wie Sarr und Roca.
Ich persönlich freu mich auf eine möglichst spannende taktische Story mit Julian Nagelsmann (Vertrag bis 30.6.2026). Daher wünsche ich es, dass er auch bei Niederlagen vollstens unterstützt wird von allen Bayernfans, von allen Funktionären und den nervigen Medien. Leider werden sich Loddar, Hamann und Effenberg wieder einmischen, die vom Wissen Nagelsmann soweit weg sind wie Erde-Sonne-Entfernung.
Good Luck, Mr.Nagelsmann.
Ihr künftiger Taktik-Kritiker Marc Stone.