Es ist fast schon Standard. Immer in der Zeit 20-13 Monate vor Ablauf eines Vertrages drehen die Medien durch, mit den Spekulationen zu möglichen Wechseln der oder eines bestimmten Spielers. Denn ab dem letzten Vertragsjahr gibts nichts mehr groß zu schreiben, da man nicht mehr mit Ablöse oder Gehaltsforderungen argrumentieren kann. Wohin der Spieler letztlich dann wechselt, wurscht.
Bei Serge Gnabry ist es nun so, das man sich Pro und Contra genauer anschaut. Ich werde hier neutral sein, nicht als Bayernfan schreiben, was ich generell immer versuche, zu vermeiden.
Serge Gnabry ist von Grund auf ein variabler offensiver Spieler, er kann 9er als auch beide Außen besetzen. Zudem bewies er, dies zeigen auch Daten, er kann die Defensive in der Tiefe. Er ist sehr schnell im Umschalten plus extreme Beschleunigung nach wenigen Metern und Sekunden. Allerdings nur ideal bei Ballannahme Bereich Mittellinie und freiem Feld.
Finale Cross Pässe
In engen Räumen ist er gefährlich durch seine Dribblings, allerdings verdribbelt er sich zu oft, Flanken aus dem Lauf sind auch nicht seine Spezialität. Mit etwas mehr Raum beherrscht er gut den flachen Cross Pass in die Box.
Contra: Oft sind es genau diese Gründe, nämlich Dribblingniederlagen und nicht präziser Cross Pass, sie sind zwar eben „gut“, aber in der Gesamtzahl nicht die ausreichende Präzision, um als 100%-Vorlage zu gelten. Das liegt an einem oft zu frühen Abschluss, da er nicht mehr wie gewohnt die volle Tiefe bis zur Grundlinie nutzt, warum auch immer. Es ärgert mich oft im Spiel, das er anstatt dessen abstoppt und eine Finte probiert, das gegnerische Bein dann siegt. Dies zeichnet sich aus im Assist-Ranking. Auch in dieser Saion konnte er in 28 Spielen lediglich 6x erfolgreich auflegen. Vergleich zu Müller brauchen wir denke nicht, bei Sané mit seinen 7 Assists, er hat ein ähnliches Problem.
Ousmane Dembele besitzt einen xA-Wert von fast 20, Gnabry nur 6. Je höher der Wert, umso effezienter die Pässe. Auch in Sachen Cross-Pässe läßt sich eine weitere Schwäche leider ausmachen: Nur 16x konnte er in die Position gelangen, finale Cross Pässe direkt in den 5er zu geben. Dies ist eine Schwäche der Vorspieler und in der Nagelsmann-Taktik.
Denn wenn Gnabry schieben kann, erzielt er 65% Vorlagen, daraus immerhin noch 25% Torerfolg. Kann sicherlich noch besser sein, aber immerhin zeigt es, wie wichtig Gnabry an einer bestimmten Position auf Höhe des Strafraums ist, die nicht mehr oft genug befüllt wird und somit er nutzlos erscheint.
Torgefahr und Stürmer Gnabry
Die bisherigen 11 Tore zeigen sicherlich eine gewisse Abschlussstärke, der Beweis, das er auch den 9er geben kann. Zwar spielte er 8x den echten 9er, aber 7 Tore (!), als hängende Spitze 21 Spiele und immerhin 10 Tore, dazu 4 Vorlagen. Hier kommen wir auf die Frage, Gnabry als Ersatz für Thomas Müller noch für den Rest seiner Karriere, oder gar als Lewandowski-Ersatz ? Nicht umsonst wird Gnabry genau für diese Art des Spiels, nämlich als Vollstrecker und Assistgeber bei zwei Situationen von Real und aktuell sehr stark vom FC Liverpool: Einerseits für Konter, andererseits für das offensive Grundlinienspiel bei dichten Defensivverkehr, wie es in LaLiga und der PL üblich ist.
Wirtschaftlich Gnabry
Da Gnabry’s Eigenschaften aus meiner Sicht NICHT komplett genutzt werden, sollte der FCB ein Angebot von zwischen 50 und 75 Mio Euro (Liverpool) tatsächlich schriftlich vorliegen haben, sollte man es tun und die Summe kassieren. Wie auch bei Lewandowski (50-60m). Es muss schließlich weitergehen beim FC Bayern…
3 thoughts on “Gnabry sportlich und wirtschaftlich betrachtet”
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