Blutzuckerspiegel

Wichtig ist vor allem eine genaue Kontrolle des Zuckerspiegels. Vor Beginn des Trainings oder des Spiels sollte der Wert einmal gemessen werden und zwischen 140 und 210 mg/dl liegen. Der Spiegel sinkt je nach Anstrengung (Atmung, Muskelfunktion) automatisch, da die Zuckerspeicher in Leber und Muskeln entleert werden. Nach dem Spiel zieht der Körper sich aus dem Blut selbst den Zucker und der Blutspiegel sinkt wieder auf Normalwert zwischen 70 und 100 mg/dl.

Unter Blutzucker selbst versteht man im Allgemeinen den Glucoseanteil im Blut. Glucose ist ein wichtiger Energielieferant des Körpers. Das Gehirn, die roten Blutkörperchen und das Nierenmark sind zur Energiegewinnung auf Glucose angewiesen, alle anderen Körperzellen gewinnen die Energie vorrangig im Fettstoffwechsel. Glucose ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und versorgt so das Gehirn. (wikipedia)

Funktionsweise

Im Dünndarm werden die Kohlenhydrate durch weitere Enzyme (komplexe Moleküle für Stoffwechselprozesssteuerung) in die einzelnen Bestandteile zerlegt und die Glukose (Einfachzucker) gelangt über die Darmwand in unterschiedlicher Geschwindigkeit (Glykämischer Index) ins Blut. Viel Glukose im Blut ist ein wichtiges Signal für die Bauchspeicheldrüse. Diese schüttet dann das in sogenannte Beta-Zellen hergestellte Hormon Insulin aus (Exozytose), um die Glukose ins Blut und dann darüber zu den Organen, Muskel und besonders das Gehirn zu transportieren. Dies geschieht über verschiedene Formen vom Glukosetransporter (GLUT). Glukosetransporter sind Membranproteine , die den Durchtritt von Glukose durch Zellmembranen ermöglichen und dadurch die zelluläre Glucoseaufnahme kanalisieren. GLUT 1-4 ist dabei insulinabhängig.

Dauer des An/Abstiegs
Blutzucker wird NACH einer Mahlzeit postprandialer Blutzucker genannt. (dl = deziliter Blut)
Nach 10-15 Minuten beginnt der Blutzuckerspiegel zu steigen (ab 90mg/dl)
Nach einer Stunde ist normalerweise der Maximalwert erreicht (bis 140mg/dl)
Nach 2-3 Stunden sinkt der Blutzucker normalerweise ab (auf 100mg/dl)
Normalwert bei gesunden Menschen: 70-100 mg/dl Blut)
Extremwert ab 180-220 mg/dl
Hyperglykämie ab 250 mg/dl
Bei Blutzuckerwerten größer 270 mg/dl (15 mmol/l) und Ketonnachweis in Blut oder Urin sollten Sie KEINEN Sport treiben. Es besteht die Gefahr einer diabetischen Ketoazidose.
Bewusstseinbeeinträchtigung ab 400 mg/dl bis hin zu 600-1000 mg/dl (diabetisches Koma)
Durch moderate Bewegungen (Laufen, Joggen) kann pro Stunde 60mg/dl gesenkt werden.
Reiner Traubenzucker (Dextrose/Glucose) in weniger als 5 Minuten, also quasi sofort.

Hormon Insulin

Das Hormon ist absolut lebenswichtig für den menschlichen Organismus. Wie schon oben zu lesen, ist es für den Transport von Zucker und der Steuerung und Balancierung des Blutzuckerspiegel verantwortlich. Ein alternatives Hormon gibt es nicht. Bei einer Fehlfunktion (Mellitus Diabetes Typ 1) oder einer sogenannten „Insulinresistenz“ (Typ 2)
muss der Organismus entweder extern beholfen werden (Spritze/Typ1) oder durch Eigeniniative wie Gewichtsreduzierung, Ernährungsumstellung, Stressabbau, medikamäntöse Möglichkeiten (Typ2).
Info zur Fructose und Insulinresistenz: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/diaetetik/diabetes-mellitus/fructosezufuhr-insulinresistenz/

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-25-2013/gefaehrliche-fructose

Unterzuckerung

Auch gibt es häufig die Unterzuckerung (unter 3,3 mmol/l (60 mg/dl), also einen niedrigen Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie). Der Körper benötigt mehr Zucker als im Körper vorhanden. Symptome sind Hunger, Schwitzen, Zittern, Müdigkeit, Schwäche, fehlendes klares Denkvermögen. Ursachen aus Diabetesbehandlung, Stoffwechsel-Hormonstörung, Medikamente. Ebenso Stress oder Sport kann aufgrund fehlender Kohlenhydrate eine Unterzuckerung auslösen. So leeren sich durch Sport die Zuckerspeicher in Muskeln und Leber, die der Körper nach dem Training wieder auffüllen muss. Dadurch besteht während und noch bis zu 14 Stunden nach sportlicher Belastung die Gefahr, dass der Blutzuckerspiegel weiter absinkt und eine gefährliche Unterzuckerung entsteht. Gerade für das Gehirn ist es gefährlich, da es täglich ca. 135g Glukose (Nur diese Art von Zucker) benötigt. Der Betroffene nimmt Symptome wie Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Sprachstörungen oder Parästhesien (z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühl) wahr.
Wichtig; Der Körper ist in der Lage, Glukose (stammend aus Disaccharide) aus „Stärke“ aufzuspalten, die beispielsweise in Brot oder Nudeln enthalten ist.

Hinweis für Gegenmaßnahmen: Bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung sollten die Betroffenen sofort etwas Süßes essen oder trinken wie zum Beispiel Zucker, Traubenzucker, Cola, Limonade oder süßen Saft. Ist der Betroffene nicht mehr ansprechbar oder schon bewusstlos, darf ihm keinesfalls Flüssigkeit eingeflößt werden !!!

Wie hoch der Blutzuckerspiegel ansteigen kann, hängt von der jeweilgen Nahrung ab. Hier kommt der sogenannte „Glykämische Index“ ins Spiel. Ebenso der Begriff „Glykämische Last“ und „Insulin-Index“.