Fette als Begriff wirken zunächst abweisend. Wer will schon „fett“ sein ? Obwohl die deutsche Bevölkerung mehr oder weniger übergewichtiger ist als sie sein gesundheitstechnisch sein sollte. Aber was sind Fette wirklich und warum sind sie richtig angewendet „wichtig“ für unseren Organismus ?
Fette werden in Kategorien eingeteilt. Der Oberbegriff ist „Fettsäure“.
– gesättigte Fettsäuren (kurz, mittel, langkettig)
– ungesättigte Fettsäuren (einfach, mehrfach)
Fettsäuren sind Nahrungsbestandteil bzw Makronährstoff. Sie liefern hauptsächlich Energie, bieten sich ideal als „Fettspreicher“, als „Reserve“ für schlechte Zeiten (bei Erkrankung, Sport, langen Reisen ohne Nahrung). Sie sind Bausteine für die Zellen und Transporter für fettlösliche Vitamine wie A, D, E, K.
Gesättigte Fettsäuren
Nach wievor besteht der Mythos des „ungesunden Fettes“. Im Laufe der letzten Jahre allerdings haben Ernährungswissenschaftler aufzeigen können, das dem nicht so extrem ist wie es die bisherige Literatur vorgegeben hat. Grundsätzlich ist es so, das gesättigte Fettsäuren das LDL-Cholestrin im Blutkreislauf steigern. Insbesondere
Atherosklerose soll dadurch erheblich gefördert werden. Ein hoher Anteil dieser Fettsäure wird als „gering“ empfohlen.
Eine neue Sichtweise wird im folgenden Link geschildert: https://www.aerzteblatt.de/archiv/217927/Ernaehrung-Gesaettigte-Fette-nicht-verteufeln
Unterschieden werden Fettsäuren hinsichtlich ihrer Länge der Ketten der Kohlenstoffatome. Gesättigte Fettsäuren haben KEINE Doppelbindungen, ungesättigte Fettsäuren haben dazu mindestens EINE Doppelbindung.
Ausnahme bildet die Palmitinsäure (z.B. in Palmöl, Butter, Schweineschmalz), die durch Acyl-CoA-Desaturasen zu einer ungesättigten Fettsäure umstrukturiert werden kann. Je länger die Kettenanzahl, desto langsamer findet die Stoffwechselreaktion (Aufbau und Speicherung bzw Abbau von Körper/Zell-Substanz) des Menschen statt.
Ein langsamer Stoffwechsel KANN negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Schwierigkeit des Halten des Gewichts, schnellere Müdigkeit, öfters weniger Energie. Auch das Risiko für Diabetes KANN sich erhöhen.
Ungesättigte Fettsäuren
Enthalten mindestens EINE Doppelbindungen, werden unterteilt in einfach oder zweifach bis mehrfach.
– Monoensäure (einfach)
– Diensäure (zweifach/doppelt)
– Triensäure (dreifach bis mehrfach)
Je nach Lokalisation und Anzahl der Doppelbindungen innerhalb der Kohlenstoffkette ist der menschliche Organismus nicht mehr in der Lage, solche Fettsäuren selbst zu synthetisieren, sondern ist auf externe Zufuhr angewiesen (Essentiell) >> Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure, Timnodonsäure, Erucasäure
Ferner wird DAS KOHLENSTOFFATOM am Ende der Kette liegt, als OMEGA-Kohlenstoffatom bezeichnet. Daher auch die Gruppierung von Omega 3, 6 und 9-Fettsäuren.
Cholesterin
Der Mythos um das Cholesterin muss begleitet werden bei der Beachtung von immer aktuellen Studien. Aber der Reihe nach. Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil des Körpers, der Baustein für die Zellmembran. Wichtig für die tägliche Verdauung, daher ist die Bildung der Gallensäure wichtig und der Resorption von Fetten, fettlöslichen Vitaminen A, D, E.
Über die Galle wird das Cholesterin letztlich ausgeschieden.
Arten von Cholesterin
HDL
VHDL
LDL
VLDL
IDL
HDL
HDL transportiert „überschüssiges“ Cholesterin (u.a. auch LDL) aus den peripheren Geweben (z.B. Arterienwand) zurück zur Leber. Hier wird das Cholesterin dann über die Galle ausgeschieden. Diesen Prozess nennt man Reversen Cholesterintransport. Das bedeutet, das ein höherer HDL-Wert (< 160mg/dazu führen kann, das der LDL-Wert wieder sinkt.
VHDL
VHDL selbst besteht aus 57% Protein, 21% Phospholipid, 17% Cholesterin und 5% Triacylglycerol.
Sehr hohe Dichte (1,21g(ml)
LDL
Low Density Lipoprotein. Lebensmittel mit LDL sind z.B. Butter, Schmalz, tierische Fette (leider auch die leckere Mortadella), Käse mit mehr als 30% Fettanteil, enthalten hohe Mengen an gesättigten Fetten und sollten in Maßen verzehrt werden wie Innereien wie Leber und Nieren enthalten. Ebenso erhöht sich der LDL-Wert durch ALKOHOL, NIKOTIN und einer Unterfunktion der Schilddrüse. Diabetes mellitus fördert als Krankheit den LDL-Wert. Ebenso alle Produkte, wo Palmfett/Palmöl verarbeitet wurde.
VLDL
Very low density lipoprotein ist ein Bestandteil des Blutplasmas, es dient dem Transport von Triglyceriden, Cholesterin und Phospholipiden von der Leber zu den Geweben. Dabei wechselt es durch die Abgabe der Triglyceride von VLDL allmählich in LDL um.
IDL
Intermediate Density Lipoprotein entsteht aus der Abgabe bei VLDL von Triacylglycerinen (Triacylglyceride, Triglyceride, Neutralfette, Fette)
Lipoprotein | Durchmesser (nm) | Konzentration bei Männern (g/l) | Konzentration bei Frauen (g/l) |
---|---|---|---|
Chylomikronen | < 10000 | < 0,1 | < 0,1 |
VLDL – Very Low Density Lipoprotein | 50 | 0,5-2,0 | 0,5-1,5 |
LDL – Low Density Lipoprotein | 21 | 2,0-3,5 | 2,0-3,0 |
IDL – Intermediate Density Lipoprotein | 30 | ||
Lipoprotein a – Lp(a) | 25 | 0,01-0,5 | 0,01-0,5 |
HDL – High Density Lipoprotein | |||
HDLE | 12 | <0,05 | <0,05 |
HDL2 | 10 | 0,5-1,0 | 0,5-1,0 |
HDL3 | 8 | 1,0-2,0 | 1,0-2,0 |
VHDL – Very High Density Lipoprotein | 7 | 0,1-0,2 | 0,1-0,2 |