Die Germanischen Völker

Woher stammen eigentlich unsere Ahnen ab, bzw. woher kommen sie selbst ?

Die germanischen Völker waren eine Gruppe von ethnisch und sprachlich verwandten Stämmen, die in der Antike und frühen Mittelalter in Europa lebten. Sie sprachen germanische Sprachen, die sich aus dem Urgermanischen entwickelten, und spielten eine zentrale Rolle in der Geschichte Europas, insbesondere beim Untergang des Römischen Reiches.

Herkunft und Ausbreitung:

  • Ursprünglich stammen die germanischen Völker aus dem heutigen Skandinavien und Norddeutschland.
  • Zwischen ca. 1000 v. Chr. und 500 n. Chr. (immerhin 1500 Jahre lang) breiteten sie sich nach Süden, Westen und Osten aus.
  • Sie siedelten in Gebieten, die heute die Länder Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Polen, Tschechien, Österreich und Skandinavien umfassen.

Bekannte Germanische Stämme:

  • Goten (Ost- und Westgoten) – zerstörten Rom 410 n. Chr.
  • Vandalen – plünderten Rom 455 n. Chr.
  • Langobarden – gründeten ein Königreich in Italien
  • Franken – bildeten das Frankenreich, das später zu Frankreich und Deutschland führte
  • Sachsen – besiedelten England mit den Angeln und Jüten (Angelsachsen)
  • Alemannen – gaben dem heutigen „Deutschland“ seinen Namen (Allemagne)
  • Cherusker – besiegten die Römer in der Varusschlacht (9 n. Chr.)

Kultur und Gesellschaft:

  • Gesellschaftsstruktur: Stammesverbände mit Kriegern, Bauern und Adeligen.
  • Religion: Vor der Christianisierung verehrten sie Götter wie Odin, Thor und Freya.
  • Kriegsführung: Sie waren gefürchtete Krieger, oft in kleine Kriegerbünde organisiert.
  • Rechtssystem: Mündlich überlieferte Gesetze, oft basierend auf Blutrache und Ehre.

Bedeutung für die Geschichte:

  • Germanische Stämme waren maßgeblich am Untergang des Weströmischen Reiches (476 n. Chr.) beteiligt.
  • Sie legten den Grundstein für spätere europäische Reiche, darunter das Heilige Römische Reich (deutscher Nationen)
  • Ihre Sprachen entwickelten sich zu modernen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Skandinavisch.


Indogermanen (Indoeuropäer)

Die Begriffe Germanen und Indogermanen (oder Indoeuropäer) sind miteinander verwandt, aber sie bezeichnen unterschiedliche Gruppen und Epochen.

  • Die Indogermanen (heute meist „Indoeuropäer“ genannt) waren kein einzelnes Volk, sondern eine Sprachfamilie.
  • Sie stammen vermutlich aus der pontisch-kaspischen Steppe (heutiges Russland/Ukraine) und breiteten sich ab ca. 4000–1000 v. Chr. über Europa und Asien aus.
  • Sie sind die Vorfahren fast aller europäischen und einiger asiatischer Völker.
  • Ihre Sprache, das Urindogermanische, ist die gemeinsame Wurzel für Sprachen wie Deutsch, Latein, Griechisch, Sanskrit und Persisch.

Germanen als Teil der Indogermanen

  • Die Germanen waren eine von vielen Gruppen, die aus den indogermanischen Stämmen hervorgingen.
  • Sie entwickelten ihre eigene Sprache, das Urgermanische, das sich später in Deutsch, Englisch, Niederländisch, Schwedisch usw. aufspaltete.
  • Ihre Kultur entstand ca. 1000 v. Chr. in Norddeutschland und Südskandinavien.

Zusammengefasst:

  • Indogermanen sind die Ursprungsgruppe vieler Völker (inkl. Germanen, Kelten, Slawen, Römer, Griechen, Inder, Perser).
  • Germanen sind eine speziellere Gruppe innerhalb der Indogermanen mit eigener Sprache und Kultur.

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