Die Franken waren ein germanischer Stamm, der in der Spätantike und im Frühmittelalter eine bedeutende Rolle spielte. Ursprünglich bestanden sie aus mehreren kleineren Gruppen, die entlang des Rheins siedelten. Ab dem 3. Jahrhundert tauchten sie in römischen Quellen auf, oft als Gegner des Römischen Reiches, aber auch als Foederaten (Bundesgenossen).
Entwicklung der Franken
- Ursprünge (3.–5. Jahrhundert): Die Franken lebten zunächst in den Gebieten des heutigen Westdeutschlands, Belgiens und der Niederlande. Sie teilten sich in verschiedene Stämme, darunter die Salfranken und Rheinfranken.
- Unterwerfung Galliens (5.–6. Jahrhundert): Unter König Chlodwig I. (ca. 466–511) eroberten die Franken große Teile des ehemaligen Römischen Reichs, insbesondere Gallien. Chlodwig ließ sich taufen, was zur Christianisierung des fränkischen Reiches beitrug.
- Karolingisches Reich (8.–9. Jahrhundert): Die Franken wurden unter den Karolingern, insbesondere unter Karl dem Großen (747–814), zur dominierenden Macht in Europa. Karl wurde 800 zum Kaiser gekrönt, was den Übergang vom fränkischen zum mittelalterlichen „Heiligen Römischen Reich“ einleitete.
- Teilung des Reiches (843): Nach dem Tod von Karls Enkel (Karl der Kahle (823–877)) wurde das Fränkische Reich durch den Vertrag von Verdun in drei Teile geteilt, aus denen später Frankreich, Deutschland und Italien entstanden. Ein daher sehr besonderes historisches Jahr und dessen Akt.
Bedeutung der Franken
Die Franken legten mit ihrem Reich den Grundstein für viele europäische Staaten und prägten die Kultur, Sprache und Herrschaftsstrukturen des Mittelalters. Ihr Einfluss ist bis heute in vielen europäischen Traditionen spürbar.
Frankreich hat seinen Namen tatsächlich von den Franken, aber es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Frankenreich und dem späteren Frankreich.
1. Die Franken und das Frankenreich
Die Franken waren ein germanischer Stamm, der im 5. Jahrhundert unter Chlodwig I. das spätrömische Gallien eroberte. Dieses Gebiet entwickelte sich zum Fränkischen Reich, das unter Karl dem Großen (800 n. Chr.) zur dominierenden Macht in Westeuropa wurde.
2. Die Teilung des Fränkischen Reichs
Nach Karls Tod wurde das Reich 843 durch den Vertrag von Verdun aufgeteilt:
- Westfrankenreich → Daraus entwickelte sich Frankreich
- Ostfrankenreich → Daraus entstand später das Heilige Römische Reich (und langfristig Deutschland)
- Mittelreich → Umfasste Teile Italiens und Burgunds, wurde später unter den anderen beiden aufgeteilt
3. Warum heißt Frankreich so?
Das Westfrankenreich wurde von der fränkischen Elite regiert, und obwohl die Bevölkerung überwiegend romanisiert war (sprach frühes Französisch), setzte sich der Name Francia (Land der Franken) durch. Mit der Zeit entwickelte sich daraus der Name Frankreich.
4. Wichtiger Unterschied
Das mittelalterliche Frankreich war kein germanischer Staat, sondern ein romanisch geprägtes Königreich mit einer französischen Sprache und Kultur, die sich aus dem Lateinischen entwickelte. Nur der Name erinnert an die germanischen Franken.